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Die 6 bekanntesten Redewendungen und Phrasen rund um unsere Ohren – Teil 3

Die 6 bekanntesten Redewendungen und Phrasen rund um unsere Ohren – Teil 3

Jeder kennt sie – Redewendung rund um unser Hörorgan. Fast täglich verwenden wir solche Formulierungen, ohne es zu realisieren. Aber woher stammen die teils komischen Phrasen, die uns bei direkter Versinnbildlichung schräge Bilder in den Kopf zaubern? Wir bringen Licht ins Dunkle.

In dieser Blog-Serie möchten wir etwas Licht ins Dunkle und den ein oder anderen Leser sicherlich auch zum Schmunzeln bringen. Hier kommt Teil 3.

Etwas „Hinter die Ohren schreiben“

Die Aufforderung sich etwas hinter die Ohren oder gar hinter die „Löffel“ zu schreiben, geht auf einen uralten Rechtsbrauch zurück:
Im frühen Mittelalter hatte man bei wichtigen Verhandlungen oder neuen Regelungen, wie z.B. der Festlegung von Grenzen, die Kinder der Verhandlungspartner dazu geholt. Dies auch gerne an den Ohren – daher die Formulierung “einen Zeugen hinzuziehen“. Sie sollten notfalls noch in der nächsten Generation als lebende Zeugen dazu aussagen können.

Um die genaue Lage der Grenzpunkte auch nicht zu vergessen, empfingen die Kleinen an jedem Punkt ein paar Ohrfeigen. Man “schrieb” ihnen also die Position der Grenzpunkte hinter die Ohren. Dieser merkwürdige Brauch soll noch im Bayern des 18. Jahrhunderts praktiziert worden sein. Sogar noch im 19. Jahrhundert nahm man in Schwaben bei der jährlichen Feldbegehung Knaben mit, denen man an relevanten Grenzpunkten einen Satz Ohrfeigen verabreichte, damit sie sich auch lange an die Dorf-Grenzen erinnern können.

Auch angehende Ritter wurden beim Ritterschlag geohrfeigt, damit sie sich lange an ihre bei der Zeremonie abgelegten Gelübde erinnern können. So genannte „mnemotechnischen Ohrfeigen“ waren im Mittelalter also durchaus verbreitet.

In unseren Zeiten wird die Aufforderung, man solle sich etwas hinter die Ohren schreiben, eher im Zusammenhang mit einer Standpauke verwendet.

Quelle: https://www.ihr-hoergeraet.de/