Ursachen, Symptome und was wirklich hilft
Ein plötzliches Pfeifen im Ohr, ein dumpfes Gefühl, als wäre man „wie unter Wasser“ – oder sogar der Eindruck, auf einem Ohr plötzlich schlecht oder gar nichts mehr zu hören: Solche Symptome können auf einen Hörsturz oder Tinnitus hindeuten. Beide Erscheinungen betreffen viele Menschen, sind aber oft mit Unsicherheit und Angst verbunden. In diesem Beitrag erklären wir die Unterschiede, die Ursachen und was wirklich hilft.
Was ist ein Hörsturz?
Ein Hörsturz ist eine plötzlich auftretende, meist einseitige Hörminderung – ohne erkennbare äußere Ursache. Er tritt oft ohne Vorwarnung auf und wird von vielen Betroffenen als Schock erlebt.
Typische Symptome:
- Plötzliche, meist einseitige Hörminderung
- Druckgefühl oder „Watte im Ohr“
- Häufig begleitend: Ohrgeräusche (Tinnitus), Schwindel oder ein verzerrtes Hörempfinden
Mögliche Ursachen:
Die genauen Auslöser sind nicht eindeutig geklärt, aber es gibt einige wahrscheinliche Zusammenhänge:
- Durchblutungsstörungen im Innenohr
- Stress und psychische Belastung
- Infekte oder Virusinfektionen
- Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes, Fettstoffwechselstörungen)
Was tun bei einem Hörsturz?
Ein Hörsturz ist ein medizinischer Notfall. Auch wenn er nicht lebensbedrohlich ist – schnelles Handeln ist wichtig!
Erste Schritte:
- Ruhe bewahren – aber zügig ärztlich abklären lassen.
- Vereinbaren Sie umgehend einen Termin beim HNO-Arzt.
- Je nach Diagnose erfolgt eine Behandlung – oft mit durchblutungsfördernden Medikamenten oder Infusionen.
Wichtig:
Je früher der Hörsturz behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Viele Betroffene erlangen ihr normales Hörvermögen vollständig zurück.
Was ist Tinnitus?
Tinnitus beschreibt Ohrgeräusche, die ohne äußere Geräuschquelle entstehen. Das Spektrum reicht von Pfeifen, Zischen und Brummen bis zu Rauschen – dauerhaft oder intermittierend.
Tinnitus-Arten:
- Akuter Tinnitus: Besteht kürzer als 3 Monate, oft gut behandelbar.
- Chronischer Tinnitus: Besteht länger als 3 Monate, kann das Leben stark beeinträchtigen.
Häufige Auslöser:
- Lärmtrauma oder Hörsturz
- Dauerhafte Lärmbelastung
- Stress, Erschöpfung
- Verspannungen im Nacken-Kieferbereich
- Hörminderung / Schwerhörigkeit
Was hilft bei Tinnitus?
Tinnitus ist zwar häufig, aber behandelbar – besonders, wenn er früh erkannt wird. Wichtig ist: Nicht ignorieren, sondern handeln.
Behandlungsmöglichkeiten:
- Ursachenbehandlung: Wenn z. B. ein Hörverlust vorliegt, kann ein Hörgerät helfen, den Tinnitus zu überdecken.
- Entspannung & Stressabbau: Progressive Muskelentspannung, Yoga, Achtsamkeit oder Atemübungen können Beschwerden lindern.
- Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT): Gewöhnung an das Ohrgeräusch durch gezielte Reize und Beratung.
- Verhaltenstherapie: Hilft, den Umgang mit dem Tinnitus zu verbessern und negative Begleitgedanken abzubauen.
- Hörakustische Lösungen: Spezielle Hörsysteme mit Tinnitus-Noisern erzeugen sanfte Hintergrundgeräusche, die den Tinnitus überlagern.
Wann sollte ich zum Arzt?
Bei folgenden Symptomen immer ärztlich abklären lassen:
- Plötzlicher Hörverlust (Verdacht auf Hörsturz)
- Neue oder plötzlich starke Ohrgeräusche
- Tinnitus, der länger als 24 Stunden anhält
- Begleitende Schwindelgefühle oder Gleichgewichtsstörungen
Fazit
Ein Hörsturz oder Tinnitus kann beängstigend sein – aber Sie sind damit nicht allein. Frühzeitige Diagnostik, gezielte Behandlung und ein bewusster Umgang mit Stress und Lärm können entscheidend zur Linderung beitragen. Warten Sie nicht ab – lassen Sie sich beraten und begleiten. Ihr Gehör verdient Aufmerksamkeit und Fürsorge.